09. Februar 2006
12:13 Ê Klimt-Bilder: Letzte Frist bis
Monatsende
Erben: Angebote im Bereich der SchŠtzungen willkommen
Wien/Los Angeles - Wer die fŸnf zu restituierenden Klimt-Bilder aus
der
…sterreichischen Galerie Belvedere fŸr das šsterreichische Publikum
erhalten
will, hat noch etwas bedenkzeit: "Bis Monatsende ist jeder willkommen,
der
ein Offert legen mšchte", sagt Bloch-Bauer-Erbin Maria Altmann gegenŸber
der
APA: Anfang MŠrz wolle Anwalt E. Randol Schoenberg nach Wien kommen
und die
†bernahme der Bilder persšnlich betreuen.
Im Bereich der SchŠtzungen
Haben die Erben nach dem Entschluss der šsterreichischen Regierung,
in keine
nŠheren Verhandlungen Ÿber einen RŸckkauf einzutreten, Ÿberhaupt noch
Interesse daran, die Bilder in …sterreich zu lassen? "Wir wŠren entzŸckt",
versichert Altmann, "vor allem meine Nichte Nelly Auersperg hofft sehr
darauf, dass die Bilder in …sterreich bleiben. Wissen Sie, ich bin
ja nur
ein Viertel der Erben, aber wir wŠren alle sehr interessiert daran.
Es ist
wirklich nicht unser hei§er Wunsch, dass die Bilder alle in die USA
gehen.
Wer sich interessiert, ist eingeladen, ein Angebot zu machen. Das muss
nicht
der hšchsten der uns vorliegenden SchŠtzungen entsprechen, aber sich
im
Bereich dieser SchŠtzungen bewegen. Es gibt ja keinen Grund, sie
herzuschenken. …sterreich hat sie viele Jahrzehnte umsonst gehabt."
"Es hŠtte alles so anders kommen kšnnen", sagt Altmann, "Die Regierung
hat
gro§e Fehler gemacht. Sie hŠtten sich sehr viel erspart." Einmal mehr
verweist sie auf einen Brief ("Ich habe noch die Kopie davon!"), mit
dem sie
vor sieben Jahren eine freundschaftliche Regelung vorgeschlagen habe,
bei
der sie angeboten hat, sich fŸr einen weiteren Verbleib des Gold-PortrŠts
in
…sterreich einzusetzen. "Damals war ich 83, auch kein Backfisch mehr!
Aber
sie haben nicht einmal die Hšflichkeit gehabt, mir zu antworten."
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer hatte erklŠrt, alle Briefe von
Maria
Altmann beantwortet zu haben.
"Amalie Zuckerkandl"
Zum Fall das Klimt-GemŠldes "Amalie Zuckerkandl", das neben den
Bloch-Bauer-Erben auch von der Familie MŸller-Hoffmann beansprucht
und mit
dem sich das Schiedsgericht demnŠchst befassen wird, "will ich mich
gar
nicht Šu§ern", sagt Altmann. "Ich habe die Familie ja noch selbst gekannt,
das waren riesig nette Leute. Ich habe weder Beweise, dass man es ihnen
geschenkt hat, noch, dass man es ihnen nicht geschenkt hat. Es ist
fŸr mich
ein gro§es Fragezeichen." Die KlŠrung dieser Frage Ÿberlasse sie ihrem
Anwalt und dem Schiedsgericht.
Elisabethstra§e
BezŸglich der beiden derzeit ebenfalls in der …sterreichischen Galerie
befindlichen Skulpturen des belgischen Bildhauers Georges Minne, die
sich im
Stiegenhaus des Bloch-Bauer-Palais in der Wiener Elisabethstra§e befunden
haben sollen, sagt Altmann: "Ich schŠme mich direkt. An sie kann ich
mich
gar nicht erinnern. Sicher waren sie da, aber das ganze Palais meines
Onkels
war ja so elegant, so voll von Kunstwerken. Ich war erschŸttert, als
ich bei
einem Wien-Besuch den heutigen Zustand des Hauses gesehen habe." Dass
sie
sich nicht in allen Einzelheiten an die damaligen BestŠnde erinnern
kšnne,
sei aber wohl verstŠndlich, meint Maria Altmann: "Als ich damals von
Wien
weg bin, war ich 21 und mein Mann war im KZ..."
Sowohl bei den Skulpturen als auch beim Palais rechnet sie ebenfalls
mit
Restituierungen: "Ich habe das nicht verfolgt, darum kŸmmert sich Randy.
Aber die UmstŠnde sind natŸrlich genau dieselben wie bei den Klimt-Bildern."
(APA)