Burris & Schoenberg, LLP

In the past weeks I have received numerous e-mails from Austrians expressing their thoughts about the return of the Klimt paintings to my client Maria Altmann. A great number of these have been very positive and supportive. Some, however, have expressed disappointment, especially concerning several off-hand comments made by Mrs. Altmann in the course of a lengthy interview with a Swiss journalist.

Let me start by pointing out what seems obvious to us, but is perhaps not obvious to others. Mrs. Altmann and I are Austrians. That is to say, Mr. Altmann was born and raised in Austria. I, although born in Los Angeles, descend from four Viennese grandparents. So when Mrs. Altmann or I complain about �Austria� or �Austrians� we do so as people who consider ourselves members of that community.

In the context of questions concerning the aftermath of the Anschluss in 1938 and the incredibly difficult fight to recover the Klimt paintings, Mrs. Altmann referred to those who have tormented and opposed her as �ein verlogenes Pack� or �charmant, aber niedertr�chtig.� She certainly did not mean to imply that all Austrians are like this. After all, she did not intend to criticize herself, or her family, or my family. Nor would she use such words to describe all of our good Austrian friends. Hubertus Czernin, for example, is a hero to us, as he should be to all Austrians. The courageous arbitrators, who must have faced immense pressure to reject Mrs. Altmann's claim, also represent the highest levels of Austrian character. It is absurd to think that Mr. Altmann intended to insult all Austrians with her statements.

No, Mrs. Altmann was referring to those Austrians -- and there are unfortunately too many of them still today -- who behave in a manner that does not instill pride. After the way Mrs. Altmann and I have been treated by the government for the past 7.5 years, we certainly deserve the right to vent our frustration. With one lie after the other the government has opposed Mrs. Altmann's claims for restitution. I should not have to remind people that Minister Gehrer, the minister of education, published her own letter to Der Standard in July 1999 stating that the Klimt paintings were �not stolen during the war.� She answered my request to arbitrate the dispute, also made in July 1999, with a letter suggesting that we should �go to court� if we disagreed with her. We have yet to receive an apology for this, nor have we heard anyone in the government suggest that perhaps a mistake has been made. They will follow the decision of the arbitrators, but they will apparently never admit that they were wrong.

Beirat member Prof. Arthur Rosenauer says he has always decided cases �im besten Wissen und Gewissen.� Does his conscience really have no concerns with his handling of the Bloch-Bauer case? And how about the other cases he has wrongly decided, such as the two Waldm�ller portraits taken from the Fels�vanyi family? The 1998 law says that artworks taken from Nazi victims that were obtained in good faith by the federal museums should be returned. Yet, Prof. Rosenauer and his colleagues advised Minister Gehrer not to return two Waldm�ller paintings merely because an Austrian court had ruled in 1949 that the paintings had been purchased by the museum during the war from a dealer in good faith. Prof. Rosenauer and Minister Gehrer apparently have a clear conscience about these and many other wrong decisions, where the victims are given no right to participate or appeal. The good Austrians we know would not behave in such a way.

In the past year, the Republic has lost the Klimt painting arbitration and it has lost two arbitrations concerning real property. The Finanzprokuratur apparently has no bad conscience about fighting and losing these cases. But there is no honor in fighting for what is wrong. And there are more cases ahead. The Bloch-Bauer heirs are seeking restitution of the Klimt portrait of Amalie Zuckerkandl as well as the palais at Elisabethstrasse 18. The arguments made by the Republic in these two cases are highly offensive to us. We hope that the arbitrators will see through them, and that we will again prevail. Those who feel �beleidigt� by Mrs. Altmann's or my statements should consider perhaps how they would feel if they were in our shoes. If anyone has a right to feel �beleidigt,� it is Mrs. Altmann.

By E. Randol Schoenberg

In den vergangenen Wochen habe ich zahlreiche emails von �sterreichischen B�rgerinnen und B�rgern erhalten, die ihre Gedanken �ber die R�ckgabe der Gem�lde Gustav Klimts an meine Klientin, Frau Maria Altmann, zum Ausdruck brachten. Viele von ihnen waren sehr positiv und unterst�tzend. Einige jedoch haben Entt�uschung gezeigt, besonders bez�glich einiger ungehaltener Kommentare von Frau Altmann im Verlaufe eines langen Interviews mit einem Journalisten aus der Schweiz.

Lassen Sie mich zun�chst klarstellen, was uns - vielleicht im Gegensatz zu anderen - offensichtlich erscheint. Frau Altmann und ich sind �sterreicher. Frau Altmann wurde in �sterreich geboren und ist dort aufgewachsen. Ich selbst, obwohl in Los Angeles geboren, habe vier aus Wien stammende Gro�eltern. Wenn Frau Altmann oder ich uns also �ber �sterreich� oder �sterreicher� beklagen, so tun wir das in dem Bewu�tsein, selbst ein Teil dieses Volkes zu sein.

Im Zusammenhang mit Fragen bez�glich der Auswirkungen des Anschlusses im Jahre 1938 und der ungeheuer schwierigen Auseinandersetzung um die Restitution der Gem�lde Klimts hat sich Frau Altmann auf die bezogen, die sich ihr als �verlogenes Pack� entgegengesetzt oder sie �charmant, aber niedertr�chtig� schikaniert haben. Sie hat damit zweifellos nicht alle �sterreicher gemeint. Insbesondere hat sie nicht sich selbst, ihre Familie oder meine Familie kritisieren wollen. Weiterhin w�rde sie niemals solche W�rter gebrauchen, um alle unsere guten Freunde in �sterreich zu beschreiben. Hubertus Czernin, zum Beispiel, ist f�r uns ein Held - so wie er es f�r alle �sterreicher sein sollte. Die mutigen Schiedsrichter, die unwahrscheinlichem Druck ausgesetzt gewesen sein m�ssen, die Klage Frau Altmanns abzuweisen, repr�sentieren ebenfalls die besten �sterreichischen Eigenschaften. Es ist daher absurd anzunehmen, es sei die Absicht Frau Altmanns gewesen, alle �sterreicher mit ihren Aussagen zu beleidigen.

Nein� - Frau Altmann hat die �sterreicher gemeint, von denen es heute ungl�cklicher Weise noch zu viele gibt und deren Verhalten keinen Stolz rechtfertigt. Nach der Art und Weise, in der uns die �sterreichische Regierung in den vergangenen siebeneinhalb Jahren behandelt hat, haben wir sicherlich das Recht, unserem �rger Luft zu machen. Mit einer L�ge nach der anderen hat die Regierung die Restitutionsforderung von Frau Altmann opponiert. Ich sollte nicht daran erinnern m�ssen, dass Frau Kultusministerin Gehrer ihren eigenen Brief im Juli des Jahres 1999 in �Der Standard� ver�ffentlicht hat, in dem sie behauptet, die Klimtbilder seien w�hrend des Krieges nicht geraubt worden. Meinen Antrag, ein Schiedsgericht entscheiden zu lassen, hat sie gleichfalls im Juli 1999 dahingehend beantwortet, wir sollten doch vor Gericht gehen, wenn wir ihr nicht zustimmten. Bisher haben wir weder eine Entschuldigung erhalten noch haben wir von irgendjemandem aus der Regierung geh�rt, es ei vielleicht ein Fehler gemacht worden. Man wird der Entscheidung der Schiedsrichter Folge leisten, aber man wird augenscheinlich niemals zugeben, dass man sich geirrt hat.

Professor Arthur Rosenauer, Mitglied des Kunstr�ckgabebeirates, sagt, er entscheide alle F�lle �im besten Wissen und Gewissen�. Hat sein Gewissen wirklich keine Probleme mit der Handhabung des Falles Bloch-Bauer? Wie steht es mit seinen anderen falschen Entscheidungen, beispielsweise den zwei Waldm�ller Portraits, die der Familie Fels�vanyi genommen wurden? Das Kunstr�ckgabegesetz von 1998 besagt, dass Kunstwerke, die von Opfern des Nationalsozialismus entwendet und von staatlichen Museen in gutem Glauben erlangt wurden, zur�ckgestellt werden sollen. Dennoch haben Professor Rosenauer und seine Kollegen Frau Ministerin Gehrer angewiesen, die zwei Waldm�ller Gem�lde nicht zu restituieren, haupts�chlich deshalb, weil ein �sterreichisches Gericht im Jahre 1952 (!) entschieden hat, die Bilder seien von dem betreffenden Museum w�hrend des Krieges gutgl�ubig von einem Kunsth�ndler erworben worden. Offensichtlich haben Herr Professor Rosenauer und Frau Kultusministerin Gehrer ein reines Gewissen hinsichtlich dieser und anderer falscher Entscheidungen, bei denen die Opfer weder ein Recht zur Teilnahme noch zur Rechtsmitteleinlegung haben. Die guten �sterreicher, die wir kennen, verhalten sich nicht so.

In dem vergangenen Jahr hat die Republik die Schiedsgerichtsverhandlung �ber die Gem�lde Klimts sowie zwei weitere �ber Grundst�cke verloren. Der Finanzprokurator hat offenbar kein schlechtes Gewissen, diese F�lle �berhaupt rechtlich durchzufechten, um sie dann zu verlieren. Aber es ist ehrlos, f�r etwas Falsches zu k�mpfen. Und es gibt weitere solche F�lle. Die Erben Ferdinand Bloch-Bauers verlangen die R�ckgabe des Klimt Portraits �Amalie Zuckerkandl� sowie des Palais Elisabethstrasse Nr. 18. Die Argumente seitens der Republik in diesen beiden F�llen sind extrem angreifend und beleidigend. Wir hoffen, dass die Schiedsrichter sie durchschauen werden und wir uns erneut durchsetzen k�nnen. Diejenigen, die sich durch die Kommentare von Frau Altmann oder mir�beleidigt� sehen, sollten vielleicht �berlegen, wie sie sich an unserer Stelle f�hlten. Wenn irgendjemand das Recht hat, beleidigt zu sein, dann ist es Maria Altmann.

25. J�nner 2006
18:33 �

Kommentar der anderen: Brief an "die �sterreicher"
Klarstellungen zu Maria Altmanns "�sterreich-Beschimpfung" von ihrem Anwalt E. Randol Schoenberg

"... haben wir sicherlich das Recht, unserem �rger Luft zu machen": Anwalt Schoenberg und seine Mandantin.

Zur Person
E. Randol Schoenberg, Anwalt der Bloch-Bauer-Erben, lebt in Los Angeles.
Zitiert
Maria Altmann im "Falter" und in der "Weltwoche"
Nachlese
"Verlogenes Pack": Damit waren Gehrer und Frodl gemeint �

Wie das mit dem "verlogenen Pack" wirklich gemeint und warum das "charmant, aber niedertr�chtig" keineswegs so intendiert war, wie es vielfach verstanden wurde. Klarstellungen zu Maria Altmanns "�sterreich-Beschimpfung" in der Schweizer "Weltwoche".

In den vergangenen Wochen habe ich zahlreiche E- Mails von �sterreichischen B�rgerinnen und B�rgern erhalten, die ihre Gedanken �ber die R�ckgabe der Gem�lde Gustav Klimts an meine Klientin, Frau Maria Altmann, zum Ausdruck brachten. Viele von ihnen waren sehr positiv und unterst�tzend. Einige jedoch haben Entt�uschung gezeigt, besonders bez�glich einiger ungehaltener Kommentare von Frau Altmann im Verlaufe eines langen Interviews mit einem Journalisten aus der Schweiz.

Lassen Sie mich zun�chst klarstellen, was uns � vielleicht im Gegensatz zu anderen � offensichtlich erscheint. Frau Altmann und ich sind�sterreicher. Frau Altmann wurde in �sterreich geboren und ist dort aufgewachsen. Ich selbst, obwohl in Los Angeles geboren, habe vier aus Wien stammende Gro�eltern. Wenn Frau Altmann oder ich uns also �ber "�sterreich" oder "�sterreicher" beklagen, so tun wir das in dem Bewusstsein, selbst ein Teil dieses Volkes zu sein.

Die mutigen Schiedsrichter, die unwahrscheinlichem Druck ausgesetzt gewesen sein m�ssen, die Klage Frau Altmanns abzuweisen, repr�sentieren ebenfalls die besten �sterreichischen Eigenschaften. Es ist daher absurd anzunehmen, es sei die Absicht Frau Altmanns gewesen, alle �sterreicher mit ihren Aussagen zu beleidigen.

Nein � Frau Altmann hat die �sterreicher gemeint, von denen es heute ungl�cklicherweise noch zu viele gibt und deren Verhalten keinen Stolz rechtfertigt. Nach der Art und Weise, in der uns die �sterreichische Regierung in den vergangenen siebeneinhalb Jahren behandelt hat, haben wir sicherlich das Recht, unserem �rger Luft zu machen.

Im besten Wissen . . .
Mit einer L�ge nach der anderen hat die Regierung die Restitutionsforderung von Frau Altmann opponiert. Ich sollte nicht daran erinnernm�ssen, dass Frau Kulturministerin Gehrer ihren eigenen Brief im Juli des Jahres 1999im Standard ver�ffentlicht hat, in dem sie behauptet, die Klimt-Bilder seien w�hrend des Krieges nicht geraubt worden. Meinen Antrag, ein Schiedsgericht entscheiden zu lassen, hat sie gleichfalls im Juli 1999 dahingehend beantwortet, wir sollten doch vor Gericht gehen, wenn wir ihr nicht zustimmten. Bisher haben wir weder eine Entschuldigung erhalten, noch haben wir von irgendwem aus der Regierung geh�rt, es sei vielleicht ein Fehler gemacht worden. Man wird der Entscheidung der Schiedsrichter Folge leisten, aber man wird augenscheinlich niemals zugeben, dass man sich geirrt hat.

Professor Arthur Rosenauer, Mitglied des Kunstr�ckgabebeirates, sagt, er entscheide alle F�lle "im besten Wissen und Gewissen". Hat sein Gewissen wirklich keine Probleme mit der Handhabung des Falles Bloch-Bauer? Wie steht es mit seinen anderen falschen Entscheidungen, beispielsweise den zwei Waldm�ller-Portr�ts, die der Familie Fels�vanyi genommen wurden? Das Kunstr�ckgabegesetz von 1998 besagt, dass Kunstwerke, die von Opfern des Nationalsozialismus entwendet und von staatlichen Museen in gutem Glauben erlangt wurden, zur�ckgestellt werden sollen.

... und Gewissen?
Dennoch haben Professor Rosenauer und seine Kollegen Frau Ministerin Gehrer angewiesen, die Waldm�ller-Gem�lde nicht zu restituieren, haupts�chlich deshalb, weil ein �sterreichisches Gericht im Jahre 1952(!) entschieden hat, die Bilder seien vom betreffenden Museum w�hrend des Krieges gutgl�ubig von einem Kunsth�ndler erworben worden. Offensichtlich haben Herr Professor Rosenauer und Frau Kulturministerin Gehrer ein reines Gewissen hinsichtlich dieser und anderer falscher Entscheidungen, bei denen die Opfer weder ein Recht zur Teilnahme noch zurRechtsmitteleinlegung haben. Die guten �sterreicher, die wir kennen, verhalten sich nicht so.

Und es gibt weitere solche F�lle. Die Erben Ferdinand Bloch-Bauers verlangen die R�ckgabe des Klimt Portr�ts "Amalie Zuckerkandl" sowie des Palais Elisabethstra�e Nr. 18. Die Argumente seitens der Republik in diesen beiden F�llen sind extrem angreifend und beleidigend. Wir hoffen, dass die Schiedsrichter sie durchschauen werden und wir uns erneut durchsetzen k�nnen. Diejenigen, die sich durch die Kommentare von Frau Altmann oder mir "beleidigt" sehen, sollten vielleicht �berlegen, wie sie sich an unserer Stelle f�hlten. Wenn irgendjemand das Recht hat, beleidigt zu sein, dann ist es Maria Altmann. (DER STANDARD, Printausgabe, 26.1.2006)

25. J�nner 2006
18:33 � Kommentar der anderen: Brief an "die �sterreicher"
Klarstellungen zu Maria Altmanns "�sterreich-Beschimpfung" von ihrem Anwalt E. Randol Schoenberg

"... haben wir sicherlich das Recht, unserem �rger Luft zu machen": Anwalt Schoenberg und seine Mandantin.

Zitiert

Maria Altmann selbst erkl�rt die Sache in der j�ngsten Ausgabe des Falter so:

"Das war ganz anders. Wir haben �ber die Ministerin Gehrer und den Direktor Frodl gesprochen, die ich damals gebeten habe, mir zu helfen, die vorgeschlagen haben, was wir alles tun k�nnten, um diesen langen siebenj�hrigen Prozess zu vermeiden. Die waren so lieb zu mir. Und so charmant. Und dann, wie man sie gefragt hat, haben sie gesagt, sie haben mich nie kennen gelernt. Und das hat mich so ge�rgert, dass ich sagte, die �sterreicher - und damit meine ich die beiden - waren zwar sehr charmant, aber verlogen. (...) Auf die zwei traf das zu, (lacht) aber um Gottes Willen nicht auf die �sterreicher. Die habe ich sehr gerne."

Die strittigen Zitate im Kontext des Originalartikels der Weltwoche vom 19. 1.:

Maria Altmann ist eine sanftm�tige Person (...). Nur wenn es um ihr Geburtsland geht, um ihre einstigen Mitb�rger, dann teilt sie aus. Heftig. "Die �sterreicher sind so niedertr�chtig", sagt sie. "Charmant, aber niedertr�chtig."

1998, der Klimt-Fall hatte eben erst begonnen, besuchte sie auf Einladung der j�dischen Gemeinschaft Wien. Sie a� zu Mittag mit dem Direktor der �sterreichischen Galerie, wo die Klimt-Bilder h�ngen. "Der war ganz besonders nett." Er sagte ihr, sie h�tten genug Landschaften im Museum, "nehmen Sie die ruhig mit, aber bitte, bitte, lassen Sie uns die Portr�ts." Sp�ter habe er abgestritten, Altmann je getroffen zu haben. Auf derselben Reise sa� sie zwei Stunden mit Kulturministerin Elisabeth Gehrer zusammen. "Die hat immer nur mit mir gelacht", erinnert sich Altmann. ",Bitte, bitte bleiben Sie noch a bisserl', sagte die, ,ich hab's so lustig mit Ihnen.'" - "Das ist sehr nett, dass Sie mich nett finden, aber wir haben �ber eines noch nicht gesprochen, die Klimt-Bilder." - "Ah, das wei� i doch, jetzt reden wir noch a bisserl, es ist doch so lustig." Sp�ter habe die Ministerin das Treffen geleugnet. "Es ist ein verlogenes Pack, leider."

25. J�nner 2006
14:44 � 85 Miollionen Euro f�r "Adele" realistisch
Altmann-Anwalt nennt in Info-Illustrierter konkrete Preisvorstellungen - Gesamtsumme f�r f�nf Bilder w�rde sich auf 220 Millionen Euro addieren

Gegenw�rtig ist schwer zu ermessen, was die zu restituierenden Klimt-Bilder wert sind � Wien - In der Donnerstag-Ausgabe der Info-Illustrierten "News" wird Randol Schoenberg, der US-Anwalt der Bloch-Bauer Erbin Maria Altmann, mit konkreten Preisvorstellungen zu den f�nf Klimt-Bildern zitiert: 105 Millionen Dollar (85,6 Mio. Euro) nennt er als realistischen Preis f�r das Portr�t "Adele Bloch-Bauer I" (die so genannte "Goldene Adele"), bis zu 60 Millionen (48,9 Mio. Euro) f�r "Adele Bloch-Bauer II" und je 35 Millionen Dollar (28,5 Mio. Euro) f�r die Landschaftsbilder - was sich insgesamt auf 270 Mio. Dollar (220 Mio. Euro) summieren w�rde. (APA)

Sch�tzpreis reicht von 70 bis 120 Millionen Euro (20.1.)

Gegenw�rtig ist schwer zu ermessen, was die zu restituierenden Klimt-Bilder wert sind �

Sch�tzpreis reicht von 70 bis 120 Millionen Euro

Wien - Die Spekulationen rund um den m�glichen Kaufpreis von "Adele Bloch-Bauer I" rei�en nicht ab. Das ber�hmte Portr�t von Gustav Klimt, das wichtigste der f�nf an die Bloch-Bauer-Erben zu restituierenden Bilder, wird auf einen Wert von 70 bis 120 Millionen Euro gesch�tzt. W�rde es verkauft werden, k�nnte es damit das teuerste Bild der Welt werden. Derzeit h�lt Pablo Picassos fr�hes Werk "Junger Mann mit Pfeife" (Garcon a la Pipe) mit 85,9 Mio. Euro den Rekord. Experten der internationalen Kunstmesse TEFAF in Maastricht hielten das am Donnerstag im Gespr�ch mit der APA jedoch f�r unwahrscheinlich.

"Ein Klimt mehr wert als ein Picasso? Das kann ich mir nicht vorstellen", sagte eine Sprecherin der TEFAF (The European Fine Art Fair) am Rande eines Pressegespr�chs in Wien. W�rde das Bild jedoch auf der Kunstmesse angeboten werden, "w�rden wir sicher nicht nein sagen", betonte sie. Derzeit ist ein Sp�twerk von Rembrandt mit 45 Mio. Dollar (33-36 Mio. Euro) das teuerste Werk bei dem im M�rz stattfindenden Treffen von Kunsth�ndlern, Galeristen, Museen und privaten Sammlern.

Der Kaufpreis f�r ein Bild werde bei einer Auktion vom Anbieter in Absprache mit dem Auktionshaus festgelegt, erkl�rte die Sprecherin. "Da wird ein Mindest- und ein H�chstwert festgeschrieben, und diese gelten dann als Ausgangspunkt f�r die Versteigerung." Diese Festlegung orientiere sich an vergangenen Werken des K�nstlers und deren Wert, an der Seltenheit bzw. Provenienz des Bildes sowie dessen Zustand und Echtheit, so die Expertin. F�r "Adele Bloch-Bauer I" empfiehlt sie, auf jeden Fall in den USA oder in Gro�britannien zu verkaufen. Dort w�rden die h�chsten Preise erzielt. Und wer w�rde f�r den Klimt in Frage kommen? "Am ehesten ein internationaler Sammler, vermutlich aus den USA." (APA)

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22. J�nner 2006
20:23 � Frischware f�r den unberechenbaren Markt
Gegenw�rtig ist schwer zu ermessen, was die zu restituierenden Klimt-Bilder wert sind

Klimts "Landhaus am Attersee": 2001 restituiert, 2003 bei Sotheby's f�r den Weltrekord von brutto etwas mehr als 29 Millionen Dollar in New York versteigert.

Von Olga Kronsteiner
� Wien - Ein selbst erw�hlter Maulkorberlass ist in diesen Stunden allen international renommierten Auktionsh�usern gemein. Weder Christie's noch Sotheby's wollen sich zu Expertensch�tzungen bez�glich der f�nf Klimt-Gem�lde hinrei�en lassen. Die bisher verlautbarten Sch�tzwerte kommentiert man nicht. Gem�� den Marktmechanismen entbehren sie nicht einer gewissen Unseriosit�t, vergleichbare Werke waren noch nie auf dem Markt.

Gesichert ist dagegen, dass Restitutionen im Laufe der vergangenen Jahre zu einem hervorragenden Gesch�ft f�r die Auktionsh�user und einem wichtigen Element des Kunstmarktes avanciert sind. Das Gros der den rechtm��igen Erben zur�ckgegebenen Kunstwerke wechselte innerhalb k�rzester Zeit in den internationalen Auktionss�len den Besitzer. Daf�r finden sich unz�hlige auch nicht auf diese Art vermarktete Beispiele: Aus der Sammlung Rothschild gelangte etwa ein vom Joanneum 2000 restituierter Pokal aus Silber in Form eines Strau�es 2001 bei Christie's zur Auktion (333.750 Pfund).

Die starke Nachfrage an restituierter Kunst ist leicht erkl�rt: Die Objekte waren jahrelang Teil musealer Sammlungen und bieten Interessenten deshalb absolute Marktfrische auf h�chstem Qualit�tsniveau. Der Wermutstropfen aus �sterreichischer Sicht - von den Ums�tzen aus restituierter Kunst profitiert ausnahmslos das Ausland. London und New York sind nun einmal jene Marktpl�tze, auf denen die besten Preise erzielbar sind.

Diese Erfahrung musste auch schon Gerbert Frodl, Direktor der �sterreichischen Galerie im Belvedere, machen. Im Rahmen der Rothschild-Auktion 1999 war etwa auch ein aus der �sterreichischen Galerie restituiertes Relief-Paar des Wiener Bildhauers Jakob Gabriel Molinarolo bei Christie's versteigert worden: F�r 194.000 Pfund (310.000 Euro) im Bereich der angesetzten Taxen. Die �sterreichische Galerie musste vorerst passen, daf�r holte man sich die beiden Barockreliefs 2002 anl�sslich der TEFAF in Maastricht - 455.000 Euro hatte der belgische H�ndler Axel Vervoordt veranschlagt.

Die erste gro� angelegte Raubkunst-Auktion - die bislang einzige von Christie's in �sterreich durchgef�hrte - fand 1996 statt. Im Angebot der legend�ren Mauerbach-Auktion - sie spielte rund 11,3 Millionen Euro ein - war der Anteil an musealer Qualit�t in der absoluten Minderheit. Dagegen strotzte die 1999 verteilte Rothschild-Offerte vor Highlights und brachte mit mehr als 87 Millionen Euro das Dreifache der Erwartungen. Anders ausgedr�ckt: Der laufenden Diskussion um den Wert der f�nf Klimt-Gem�lde kann keine Kunstpreisdatenbank der Welt den Wind aus den Segeln nehmen, es fehlt die Vergleichbarkeit als Basis.

Dies betrifft vor allem die beiden Portr�ts Adele Bloch-Bauers. Allenfalls k�nnten die Bilder Apfelbaum I, Buchenwald (Birkenwald) und H�user in Unterach am Attersee j�ngeren Ergebnissen gegen�bergestellt werden: Den h�chsten Zuschlag vergab Sotheby's 2001 das restituierte Landhaus am Attersee bei netto 22,63 Millionen Euro, gefolgt von Schloss Kammer am Attersee, f�r das Christie's 1997 19,16 Millionen Euro erzielte.

Aber der Markt ist nun mal unberechenbar, und das zeigt kein Beispiel besser als das den Erben nach Georg und Hermine Lasus im Jahr 2000 r�ckgestellte Klimt-Bild Bauernhaus mit Birken. Am 6. November 2001 war es eines der Glanzlichter der in New York bei Christie's angebotenen Offerte der Sparte Impressionist & Modern Art. Bei einer Sch�tzung von f�nf bis sieben Millionen Dollar blieb es unverkauft. Erst 2004 wechselte es bei Sotheby's f�r vier Millionen Dollar den Besitzer. (DER STANDARD, Printausgabe, 18.1.2006)

25. J�nner 2006
18:35 � RZB-Chef zu zinslosem Kredit: "Da k�nnten wir das Geld auch herschenken"
Reaktion auf Altb�rgermeister Zilks Vorschlag zu Kredit mit 100 Jahren Laufzeit

� Wien - In der Donnerstag-Ausgabe der Info-Illustrierten "News" kommentiert RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner die Idee eines zinsenlosen Kredits auf 100 Jahre f�r den R�ckkauf der Bilder so: "Da k�nnten wir das Geld auch herschenken. Das w�rden unsere Einleger nicht gerne sehen." Da es noch keine "klare Ansage gibt, dass die Republik kauft und zu welchem Preis, hat es auch keinen Sinn, �ber ein Bankenkonsortium zu reden", sagt Rothensteiner. "Wir haben den handelnden Personen nur vorgerechnet, was ein Bankenkredit auf 15 oder 20 Jahre kostet, wobei die Konditionen ganz knapp �ber den Selbstkosten sind. Ich habe vorgeschlagen, dass das die Gro�banken gemeinsam machen."

Dass bisher die Bereitschaft privater Seite, sich an einem R�ckkauf zu beteiligen, nicht sehr gro� ist, wundert Rothensteiner nicht: "Es ist logisch, dass es keine Sponsoren gibt, die 40, 50 Millionen Euro aufstellen."

Zilk-Vorschlag

Wiens Alt-B�rgermeister Helmut Zilk hatte am vergangenen Sonntag in einer TV-Diskussion vorgeschlagen, den R�ckkauf der zu restituierenden Klimt-Bilder mit einem 100 Jahre laufenden zinsenfreien Kredit zu finanzieren. Diesen Kredit sollten die �sterreichischen Banken, Versicherungen und Sparkassen der Republik f�r den Ankauf einr�umen. So h�tte �sterreich dann blo� eine Mio. Euro pro Jahr zur�ckzuzahlen, meint Zilk, "das sp�rt die Republik gar nicht!" (APA/red)

Erben-Anwalt nennt in NEWS erstmals Preis f�r die Klimtbilder: 270 Millionen Dollar
* Adele I mit 105 Millionen Dollar teuerstes Gem�lde
* RZB-General Rothensteiner erteilt Zilk-Idee Absage

Einen zinsenlosen Kredit auf 100 Jahre f�r den R�ckkauf der zu restituierenden Klimt-Bilder wird die Republik nicht bekommen. RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner meint in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift NEWS zu der von Alt-B�rgermeister Helmut Zilk ventilierten Finanzierungsidee: "Da k�nnten wir das Geld auch herschenken. Das w�rden unsere Einleger nicht gerne sehen."

Indes verhandeln Vertreter der Bundesregierung und der Bloch-Bauer Erbin Maria Altmann in den USA �ber einen m�glichen R�ckkauf der zwei Portr�ts von Adele Bloch-Bauer und der drei Landschaftsbilder. �ber den Verhandlungsverlauf wurde Stillschweigen vereinbart. Altmann-Anwalt Randol Schoenberg nennt in NEWS allerdings erstmals realistische Kaufpreise f�r die Klimt-Bilder: 105 Millionen Dollar f�r Adele I, bis zu 60 Millionen f�r Adele II und je 35 Millionen Dollar f�r die Landschaftsbilder.