Notebook / Austria
Portrait Of A Lady
A Viennese court rules that Klimt paintings looted by the Nazis be
returned
to their pre-war owners
By ANDREW PURVIS
Sunday, Jan. 22, 2006
Images of the gorgeous mosaic and gold-leaf paintings of Vienna's native
son
Gustav Klimt have long graced everything in Austria from chocolate
wrappings
to subway walls. The real things, so emblematic of Vienna's embrace
of early
20th century Art Nouveau, attract tens of thousands of art lovers to
the
city each year. So it was with genuine dismay that Austrians woke one
morning last week to discover that five of the artist's best-known
works
housed in the Belvedere Palace Ñ including the famous golden portrait
of
Adele Bloch-Bauer, the painting's original owner Ñ were suddenly no
longer
theirs. After a seven-year legal battle, an Austrian arbitration court
ruled
that the paintings, valued at $150 million, were the property of a
California woman who had sued Austria for ownership, and four other
heirs.
The paintings had been confiscated by the Nazis in 1938 from Bloch-Bauer's
wealthy, art-collecting Jewish family and then handed over to the Austrian
government after the war. For years, Maria Altmann, 89, the niece of
Adele
Bloch-Bauer, has sought to reclaim them. In her will, Bloch-Bauer,
who died
in 1925, left the pictures to her husband but asked that they eventually
be
given to the museum. When Altmann first asserted her claim for restitution
in 1998, Viennese officials argued that Austria had honored the original
owner's intent. But Altmann said that the paintings rightfully still
belonged to her family and that when her aunt made her "request," she
could
not have imagined that they would end up in the hands of a government
that
participated in the Holocaust. In 1998 Altmann wrote to an advisory
board of
the government and offered to sell Austria the portrait if they returned
other paintings to her. She says she never got a reply.
Klimt lovers want to know if they will still be able to see the paintings.
In an interview with Time, Altmann said "I want people to have access
and
see them," adding that she expects Austria "will do anything and everything
to keep" the golden portrait of Adele. She anticipates negotiations
will
begin in the next few weeks. But Austrians who came to view the paintings
for what they feared would be one last time were sadly disappointed.
The
museum had to lock them away after Altmann's lawyer received an e-mail
threatening to destroy the pictures rather than let such national treasures
leave their native land. adieu adele!ran one headline. adieu, golden
klimt!read another. No matter what Altmann ultimately decides, Vienna
is
already mourning the loss of a beloved icon.
With reporting by Jeanne McDowell and Angela Leuker
22. JŠnner 2006
18:56 Ê Analyse: "Klimt-Bundesanleihe"
statt Bankenkredit
Der RŸckkauf der Klimt-Bilder sollte wenigstens škonomisch effizient
erfolgen
Von
Luise Ungerboeck
Ê Wien - Nicht als niedertrŠchtig,
aber doch als "reichlich
ungewšhnlich" beurteilen Finanzierungsexperten das Ansinnen, die Republik
…sterreich solle sich das fŸr den Ankauf der Klimt-Bilder bei heimischen
Banken ausleihen. Ungewšhnlich deshalb, weil die Republik ihre Schulden
und
Kredite deutlich billiger refinanzieren kann als dies private Geld-
und
Kreditinstitute in der Lage sind.
Warum also sollte die gro§e Kulturnation, als die Bundeskanzler Wolfgang
SchŸssel das kleine Alpenland gern bezeichnet, bei privaten Finanzinstituten
einen gro§en Kredit aufnehmen? Wohl nur, damit aus der ohnehin umstrittenen
Staatsaktion auch noch eine Private-Public-Partnership wird, bei der
auch
die Privatwirtschaft mitscheiden kann.
Finanztechnisch ist …sterreich eines der reichsten LŠnder
Rein finanztechnisch hat es eines der reichsten LŠnder der Welt, und
dazu
gehšrt …sterreich mit einem Pro-Kopf-Einkommen von jŠhrlich 28.240
Euro
allemal, freilich nicht nštig, dass Privatinvestoren in die Bresche
springen. Denn um professionell Geld zu beschaffen - zum Beispiel zur
Abdeckung des Budgetdefizits oder fŸr die Forschungsmilliarden - leistet
sich die Republik sogar ein eigenes Institut: die …sterreichische
Bundesfinanzierungsangentur (…BFA).
Die erfreut sich, weil der Bund zu hundert Prozent haftet, bester BonitŠt,
ist mit dem Triple-A, dem besten Rating ausgestattet und kann Volumina
finanzieren, von denen Kommerzinstitute nur trŠumen. Legt die …BFA
eine
Bundesanleihe auf, sind ihr die Anleihezeichner gewiss, denn ein
Bundesschuldschein ist sicherer als ein Sparbuch.
RŸckkauf im Sinne der Steuerzahler auf die škonomisch gŸnstigste Weise
Will die Republik nun unbedingt eines (oder mehrere) der vom Schiedsgericht
Maria Altmann zugesprochenen Klimt-GemŠlde kaufen, sollte sie dies
im Sinne
der Steuerzahler auf die škonomisch gŸnstigste Weise tun. Eine solche
"Klimt-Bundesanleihe" hŠtte zudem den Vorteil, dass sie jedermann zeichnen
kann, ein Mindestrentner genauso wie ein millionenschwerer Kunst-MŠzen.
Wohl auch deshalb hŠlt man es im Finanzministerium (das sich sehr zum
Missfallen der Beamten beharrlich weigert, das Budget des
Bildungsministeriums aufzustocken), fŸr unwahrscheinlich, dass ein
Bankenkonsortium unter FŸhrung der Raiffeisen Zentralbank (RZB) die
auf
jenseits der 100 Millionen Euro taxierten Adele-Bloch-Bauer-Portraits
fŸr
die Republik via Kredit finanzieren kšnnte, wie profil schreibt. "Hšchstens
indirekt", Štzt ein Insider, "weil Raiffeisen Bundesanleihen im Portfolio
hat". (DER STANDARD, Printausgabe vom 23.1.2006)
Gehrer: Erster Schritt fŸr Klimt-RŸckkauf gesetzt
†bersicht
Die Republik …sterreich
hat nach dem Schiedsspruch bezŸglich der
fŸnf Klimt-Bilder, die an Bloch-Bauer-Erbin Maria Altmann restituiert
werden, den ersten Schritt in einem vorher vereinbarten Prozedere fŸr
einen
mšglichen Ankauf eines oder mehrerer Bilder getŠtigt.
Das bestŠtigte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (…VP) am Rande der
"Saliera"-Pressekonferenz der APA. FŸr die Finanzierung wolle man auf
ein
PPP-Modell ("Private Public Partnership"), eine Mischung aus privaten
und
šffentlichen Geldern, zurŸckgreifen, so Gehrer.
Der erste notwendige Schritt in dem Prozedere war, den Bloch-Bauer-Erben
offiziell mitzuteilen, dass man in Verhandlungen Ÿber eines oder mehrere
der
Bilder eintreten will. DafŸr hatte man nach APA-Informationen bis Donnerstag
Zeit. "Das ist geschehen", so Gehrer heute.
RŸckkauf auf Pump?
Zuvor brachte das Nachrichtenmagazin "profil" auch einen mšglichen RŸckkauf
mit Hilfe eines langfristigen Kredites zur Debatte. Demnach wŸrden
bereits
intensive Verhandlungen mit den Banken laufen.
Mehr dazu in Gehrer: Noch kein Kaufangebot
Die GrŸnen fordern unterdessen eine Novellierung des Restitutionsgesetzes,
um klare Fronten zu schaffen: Bisher liegt es, wie nun im Fall der
Klimt-Bilder, im Ermessen des zustŠndigen Ministeriums, ob man einem
Schiedsspruch auf RŸckgabe Folge leisten will. Das soll nach dem Willen
der
GrŸnen kŸnftig eine Pflicht werden.
Au§erdem soll der Geltungsbereich des Gesetzes auch auf Objekte ausgedehnt
werden, die nach dem Zweiten Weltkrieg nicht bereits Teil eines
Restitutionsverfahrens waren und auch auf Privatstiftungen mit šffentlicher
Beteiligung anwendbar werden. Darunter wŸrde dann das Leopold Museum
fallen.
†bersicht
22. JŠnner 2006
15:30 Ê Erster Schritt in Richtung RŸckkauf
ist gesetzt
"PPP-Modell" fŸr Finanzierung - …ffentlicher Anteil soll durch steuerliche
Absetzbarkeit fŸr Sponsoren bestritten werden
Ê Wien - Die Republik …sterreich hat nach dem Schiedsspruch
bezŸglich der
fŸnf Klimt-Bilder, die an Bloch-Bauer-Erbin Maria Altmann restituiert
werden, den ersten Schritt in einem vorher vereinbarten Prozedere fŸr
einen
mšglichen Ankauf eines oder mehrerer Bilder getŠtigt. Dies bestŠtigte
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) am Rande der
"Saliera"-Pressekonferenz der APA. FŸr die Finanzierung wolle man auf
ein
PPP-Modell, eine Mischung aus privaten und šffentlichen Geldern,
zurŸckgreifen, so Gehrer.
Der erste notwendige Schritt in dem Prozedere war, den Bloch-Bauer-Erben
offiziell mitzuteilen, dass man in Verhandlungen Ÿber eines oder mehrere
der
Bilder eintreten will. DafŸr hatte man nach APA-Informationen bis kommenden
Donnerstag Zeit. "Dies ist geschehen", so Gehrer heute.
Nun folgen Verhandlungen mit der von Anwalt Randol Schoenberg vertretenen
Altmann und den weiteren vier Erben, danach ein Mediationsverfahren,
bei dem
der Grazer Historiker Dieter A. Binder als Mediator eingesetzt wird.
Der
Preis der Bilder wird aus den SchŠtzgutachten von drei internationalen
Kunstexperten oder AuktionshŠusern ermittelt, hei§t es in der morgen,
Montag, erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil".
"Private Public Partnership"
Zur Finanzierung wolle man auf ein "PPP-Modell" ("Private Public
Partnership") zurŸckgreifen, schilderte Gehrer der APA. Der šffentliche
Anteil solle nicht aus dem Beisteuern von Budgetgeldern, sondern aus
der
steuerlichen Absetzbarkeit fŸr die MŠzene und Sponsoren bestritten
werden,
so die Ministerin. Dadurch nehme das Finanzministerium weniger Geld
ein, was
eine Form der Zahlung sei, so Gehrer.
Zu den Medienberichten Ÿber ein Bankenkonsortium, das der Republik einen
langfristigen Kredit fŸr die Anschaffung gewŠhren soll, oder zu einzelnen
Sponsoren wollte Gehrer keine Angaben machen. Man habe mit Altmann
und ihrem
Anwalt Stillschweigen vereinbart. In derSamstags-"Zeit im Bild" des
ORF
wurde berichtet, dass der Vorstand der BAWAG am Dienstag mit anderen
Banken
eine gemeinsame Finanzierung durch ein Bankenkonsortium beraten wird.
"Sondierungsphase" bei Bankenkonsortium
Ein Bankensprecher hatte gegenŸber dem ORF Radio gesagt, man sei erst
in
einer "Sondierungsphase". Das nštige Geld bereit zu stellen wŠre sicher
kein
Problem, entscheidend sei, ob die Republik dies wolle. Die Banken hŠtten
jedenfalls nicht von sich aus AnkaufsŸberlegungen.
Zuversicht
Auch Gerbert Frodl, der Direktor der …sterreichischen Galerie, hat sich
laut
"Presse" zuversichtlich gezeigt, dass zumindest die goldene "Adele
Bloch-Bauer I" in …sterreich bleibe. "Ich rechne mit einer Entscheidung
in
den nŠchsten zwei bis drei Tagen", habe Frodl bereits Donnerstagabend
gemeint. Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) habe gegenŸber der
"Presse"
ein Kaufangebot an die Erben von rund 40 Mio. Euro angedeutet. Experten
hŠtten laut Gehrer den "Museumswert" der "goldenen Adele" auf 30 bis
40 Mio.
Euro geschŠtzt.
Gehrer: Derzeit kein Kaufangebot
Gehrer hatte dies umgehend dementierte: Es gebe derzeit kein Kaufangebot
fŸr
die Klimt- Bilder, und es seien daher dafŸr auch keine, wie auch immer
kolportierten, Summen genannt worden, stellte Gehrers Pressesprecher
Thomas
Schmid in einer Aussendung klar.
"Museumswert"
"Museumswert" sei eine neue Wortschšpfung, das habe er noch nie gehšrt,
sagt
dazu laut "Presse" der Direktor der Kunstauktionen "Im Kinsky", Otto
Hans
Ressler. Auch Karl SchŸtz, Direktor der GemŠldegalerie des Kunsthistorischen
Museums, kšnne sich darunter nichts vorstellen. "Man braucht wohl eine
BegrŸndung, um einen geringeren Wert anzugeben, da nennt man es halt
Museumswert", spekuliert Karl Schšn, Kuratoriumsmitglied der
…sterreichischen Galerie. Randol E. Schoenberg hatte den Wert der "Dame
in
Gold" am freien Markt zuletzt auf fast das Dreifache, nŠmlich rund
105
Millionen Euro veranschlagt.
Schoenberg, der am Umsatz beteiligt ist, plŠdiere klarerweise fŸr eine
mšglichst hohe Summe, zitiert der heutige "Standard" Heidi GlŸck, die
Pressesprecherin von Bundeskanzler Wolfgang SchŸssel (V), aber aus
ihrer
Sicht gebe es obere Limits: "Sie liegen weit unter den kolportierten
100
Millionen Euro fŸr das PortrŠt Adele Bloch-Bauer I."
Kolportierter Wert basiert auf Versicherungsvertrag
Laut …sterreichischer Galerie basiert der kolportierte Wert von 140
Mio.
Euro fŸr alle sechs Bilder (sechs deshalb, weil auch das Eigentum am
Bildnis
"Amalie Zuckerkandl" strittig ist) auf den Zahlen eines
Versicherungsvertrages, schreibt der "Kurier" in seiner Samstagsausgabe.
Der
Versicherungswert der fŸnf Bilder betrage etwa 120 Mio. Euro. In der
šffentlichen Diskussion werde zur Zeit Versicherungswert mit Marktwert
gleich gesetzt, was unzulŠssig sei, weil Auktionsergebnisse nicht
vorhersehbar seien. (APA)
Klimt-Bilder: Scharfe Kritik von Heller
"Das ist der Beweis fŸr die šsterreichische StaatsrŠson": AndrŽ Heller.
Heftige Worte hat der KŸnstler AndrŽ Heller heute im Rahmen der
…1-GesprŠchsreihe "Zeitgenossen im GesprŠch" in Bezug auf die zu
restituierenden Klimt-Bilder gefunden. "Die Republik …sterreich hat
Diebsgut
gegen Eintritt hergezeigt", sagte Heller bei einem seiner rar gewordenen
šffentlichen Auftritte im Radiokulturhaus in Wien. Und jetzt wŸrden
die
Bilder nur hergegeben, weil die Regierung dazu gezwungen sei - freiwillig
hŠtte man das nie gemacht. "Das ist der Beweis fŸr die šsterreichische
StaatsrŠson."
"Geist der Unglaublichkeit"
Seit dem Zweiten Weltkrieg herrsche in …sterreich eine "Zufriedenheit
mit
der Vertreibung von QualitŠt", meinte Heller in Anspielung auf die
geflŸchteten und vertriebenen Intellektuellen der Ersten Republik.
Gleichzeitig hei§e es aber "lasst uns das", wenn etwas wertvoll sei.
Er
ortet darin eine typisch šsterreichische Haltung, einen "Geist der
Unglaublichkeit". Besondere Kritik Ÿbte er in diesem Zusammenhang an
der
Regierung von Bundeskanzler Wolfgang SchŸssel (V), dem KŠrntner
Landeshauptmann Jšrg Haider (B) und "den tausenden Gudenus-haften
AuswŸchsen".
Mit den Restitutionszahlungen werde in …sterreich so lange gewartet,
bis die
Menschen schon sehr alt seien oder sterben. Und anstatt die Ÿbrig
gebliebenen Mittel aus der Zwangsarbeiter-EntschŠdigung fŸr mehr Personal
zur BewŠltigung der Restitutionszahlungen zu verwenden, werde lieber
fŸr die
ehemalige steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (V) ein neuer
Posten
(als Leiterin des Zukunftsfonds) geschaffen. "Die Altmann-Geschichte
passt
da perfekt hinein."
VerstŠndnis fŸr Altmann
FŸr die Bloch-Bauer-Erbin Maria Altmann hat Heller nur VerstŠndnis.
Die Frau
sei inzwischen um die 90 Jahre alt: "Da geht's nicht um Geld, sondern
um
etwas, das mir gehšrt und mir gestohlen wurde." Wenn er an ihrer Stelle
wŠre, wŸrde er die Bilder daheim aufhŠngen, meinte Heller. "Oder zu
einer
Auktion geben und schauen, wie weit der Auktionspreis und der Museumswert
auseinander klaffen", spielte Heller auf ein in der "Presse" kolportiertes
Kaufangebot von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) an, das diese
aber
dementiert hat.
Artikel vom 22.01.2006 |apa |ron
100-jŠhriger Kredit fŸr RŸckkauf von Klimt-Bildern?
†bersicht
Mit einem neuen Vorschlag
in der Frage der Finanzierung eines
RŸckkaufs der zu restituierenden Klimt-Bilder wartete Wiens
Alt-BŸrgermeister Helmut Zilk gestern Abend in der ORF-Sendung "Offen
gesagt" auf: Demnach sollen die Bilder Ÿber einen Kredit mit 100 Jahren
Laufzeit finanziert werden.
Die šsterreichischen Banken, Versicherungen und Sparkassen sollten der
Republik dafŸr zinsenfreien Kredit einrŠumen, so Zilk. Er plŠdierte
lediglich fŸr den Kauf der beiden PortrŠts und errechnete eine jŠhrliche
Belastung von blo§ einer Million Euro pro Jahr: "Das spŸrt die Republik
gar
nicht!"
Stillschweigen Ÿber Verhandlungen vereinbart
StaatssekretŠr Hans Winkler sprach sich allerdings gegen einen RŸckkauf
durch den Staat aus und plŠdierte fŸr Steuererleichterungen fŸr jene,
die
tatsŠchlich den Kauf tŠtigten. Bereits zuvor hatte Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer (…VP) erklŠrt, es seien bereits "erste Schritte in
Richtung
RŸckkauf" getŠtigt worden.
Der Wiener Anwalt der Bloch-Bauer-Erbin Maria Altmann, Stefan Gulner,
wiederholte am Abend unterdessen die Bereitschaft der Erben, die Bilder
"zu
einem fairen Preis zu verkaufen". "Auf Wunsch der Republik" habe man
jedoch
Stillschweigen Ÿber die Verhandlungen vereinbart.
Zilk fordert zinsenfreien Kredit fŸr Klimt-Bilder
22. JŠnner 2006 | 23:52
Mit einem neuen Vorschlag in der Frage der Finanzierung eines RŸckkaufs
der
zu restituierenden Klimt-Bilder wartete Wiens Alt-BŸrgermeister Helmut
Zilk
am Sonntagabend in der ORF-Sendung "Offen gesagt" auf. Die šsterreichischen
Banken, Versicherungen und Sparkassen sollten der Republik fŸr den
Ankauf
einen 100 Jahre laufenden zinsenfreien Kredit einrŠumen.
Nehme man fŸr die beiden PortrŠts (denn "um die Landschaftsbilder mŸssten
wir uns gar nicht so rei§en") einen Wert von 100 Mio. Euro an, so hŠtte
…sterreich dann blo§ eine Mio. Euro pro Jahr zurŸckzuzahlen - "das
spŸrt die
Republik gar nicht!"
Der Wiener Anwalt der Bloch-Bauer-Erbin Maria Altmann, Stefan Gulner,
wiederholte die prinzipielle Bereitschaft der Erben, die Bilder "zu
einem
fairen Preis zu verkaufen". "Auf Wunsch der Republik" habe man jedoch
Stillschweigen Ÿber die Verhandlungen vereinbart. Andrea Jungmann,
Leiterin
der Wiener Dependance des Auktionshauses Sotheby's wollte sich auf
keine
SchŠtzung einlassen, betonte aber die Einzigartigkeit des PortrŠts
"Adele
Bloch-Bauer I", der so genannten "Goldenen Adele". Ein derartiges Werk
von
Klimt sei noch nie am Markt gewesen, 2003 sei ein ebenfalls restituiertes
Klimt-Bild "Landhaus am Attersee" um 29,1 Mio. Euro versteigert worden.
Dieses GemŠlde habe jedoch keine vergleichbare Bedeutung, der Markt
habe
sich seither auch "sehr stark entwickelt".
StaatssekretŠr Hans Winkler betonte in der Sendung: "Es wird sicher
nicht in
dem Ausma§ wie Preise kolportiert werden, der Staat Geld zur VerfŸgung
stellen - das ist auszuschlie§en." Vorstellbar seien aber
Steuererleichterungen fŸr jene, die tatsŠchlich den Kauf tŠtigten.
© SN/APA.
Nach Entscheidung um Klimt-Bilder: Fall Bloch-Bauer kšnnte in weitere
Runde
gehen
* Geht um Skulpturen aus Palais in Elisabethstra§e
* Wurden 1942 von …sterreichischer Galerie gekauft
Der Fall Bloch-Bauer dŸrfte noch lange nicht abgeschlossen sein: Nach
einem
Bericht einer šsterreichischen Tageszeitung sei anzunehmen, dass auch
das
Palais in der Wiener Elisabethstra§e restituiert wird.
Im Stiegenhaus des Palais standen bis zu Hitlers Einmarsch zwei Kniende
Knaben des belgischen Bildhauers Georges Minne, die 1942 offenbar
versteigert wurden: Die …sterreichische Galerie erwarb sie um 6000
Reichsmark. Die Skulpturen sind im Oberen Belvedere ausgestellt.
Mit diesem Fall wurde der Restitutionsbeirat betraut. Er gab am 25.
November
2004 allerdings keine RŸckgabeempfehlung: Nach den bisherigen Ergebnissen
der Provenienzforschung kšnne nicht festgestellt werden, ob die Knienden
Knaben tatsŠchlich aus der Sammlung Bloch-Bauer stammen. Die Indizien
dŸrften aber dafŸr sprechen.(apa/red)
Klimt-GemŠlde:
Wer schŠtzt die SchŠtze und wie?
VON ALMUTH SPIEGLER (Die Presse) 23.01.2006
Gehrer teilte Bloch-Bauer-Erben Verhandlungs-Interesse mit.
N ach dem ursprŸnglichen Dementi eines Kaufan gebots fŸr die fŸnf zur
Restitution frei gegebenen Klimt-Bilder aus der …sterreichischen Galerie
am
Samstag, bestŠtigte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer am Sonntag
nun doch,
dass den Bloch-Bauer-Erben offiziell ein Verhandlungsinteresse fŸr
eines
oder mehrere Bilder mitgeteilt worden sei.
FŸr die Finanzierung wolle man, so Gehrer, auf ein
Public-Private-Partnership-Modell zurŸckgreifen. Der šffentliche Anteil
dafŸr solle nicht aus dem Beisteuern von Budgetgeldern, sondern aus
der
steuerlichen Absetzbarkeit fŸr die MŠzene und Sponsoren bestritten
werden.
Dadurch, erklŠrte die Ministerin, nehme das Finanzministerium weniger
Geld
ein, was eine Form der Zahlung sei.
†ber ein kolportiertes Bankenkonsortium, das der Republik einen
langfristigen Kredit fŸr die Anschaffung gewŠhren soll, oder einzelne
Sponsoren wollte Gehrer allerdings keine Angaben machen. Man habe mit
Altmann und ihrem Anwalt Stillschweigen vereinbart. Doch welche Preise
werden nun als Verhandlungsgrundlage dienen? Der von der …sterreichischen
Galerie Belvedere bestŠtigte Versicherungswert der fŸnf Bilder von
120
Millionen Euro? Der mysterišse, weil in Fachkreisen všllig ungebrŠuchliche
"Museumswert", den Gehrer fŸr die goldenen "Adele I" auf 30 bis 40
Mio. Euro
schŠtzte? Oder doch der kursierende SchŠtzpreis des PortrŠts am freien
Markt
von 70 bis 120 Mio. Euro? Laut "Profil" soll der Preis aus den
SchŠtzgutachten von drei internationalen Kunstexperten oder AuktionshŠusern
ermittelt werden.
Die AnkŸndigung von Verhandlungen mit den Bloch-Bauer-Erben gibt jedenfalls
Hoffnung dafŸr, dass die fŸnf Klimt-Bilder in Museumsbesitz bleiben.
KŠmen
sie auf den Markt, hŠtten Museen mit ihren beschrŠnkten Budgets wohl
wenig
Chance gegen Privatbieter. Eine Vorstellung, die einem gršbere Schauer
Ÿber
den RŸcken jagt, denkt man ans Schicksal der meisten teuersten je
versteigerten GemŠlde, die in unbekannten Privatsammlungen oder gar
den
Tresors von professionellen Kunst-Spekulanten verschwunden sind.
Bis heute ungelšst etwa ist das RŠtsel um den Verbleib von Vincent van
Goghs
"PortrŠt des Dr. Gachet", das der japanische Industrielle Ryoei Saito
1990
fŸr 82,5 Millionen Dollar ersteigert hatte. 14 Jahre lang, bis zur
Versteigerung von Picassos "Knabe mit Pfeife" 2004 um den Rekordwert
von 104
Millionen Dollar, war das die hšchste Summe, die je auf einer Auktion
erzielt worden war.
Seit damals war das PortrŠt nicht mehr šffentlich zu sehen - beziehungsweise
gilt es seit dem Tod Saitos 1996 als verschwunden. FŸr wilde Spekulationen
sorgte der Saito zugeschriebene Wunsch: "Legt das Bild in meinen Sarg,
wenn
ich sterbe." Ist "Dr. Gachet" tatsŠchlich eingeŠschert worden? Niemand
wei§
es, niemand hŠtte es verhindern kšnnen. Auch der jetzige Besitzer von
Picassos "Knabe mit Pfeife" ist bis heute unbekannt.
Welche Sammler wŸrden sich fŸr "Adele I" interessieren? Sotheby's-Experte
Patrick Legant: "Die traditionellen Klimt-Sammler befinden sich in
Europa
und USA." Zu rechnen sei aber auch mit den neuen russischen Sammlern.
Dass
man sich bei Klimt Ÿberhaupt in Millionenbereichen bewege, sei eine
Entwicklung seit den 80er Jahren. Schon zu Lebzeiten avancierte Klimt
zum
teuersten PortrŠt-Maler Europas, schrieb Tobias Natter (Belvedere).
10.000
Kronen forderte der erste Secessions-PrŠsident fŸr sein Bildnis von
Emilie
Flšge. 60.000 Kronen bekam er als Honorar fŸr die drei UniversitŠts-Bilder.
Heute entsprŠche das einem Wert von 174.400 Euro.
Klimt-Bilder bleiben ein Fall fŸr private Interessenten
Die Regierung selbst wird keinen Bankkredit aufnehmen, um damit den
Ankauf
eines oder mehrerer der fŸnf Klimt-GemŠlde zu finanzieren.
Ob die Bilder in …sterreich bleiben ist unsicher.
Bild: AP/Punz
FŸnf Bilder muss die Republik ja an Maria Altmann zurŸckgeben. Indirekt
ist
der Bund allerdings sehr wohl bereit, bis zur HŠlfte der Kaufsumme
zu
tragen: Unternehmen oder Privatpersonen, die GemŠlde kaufen, kšnnen
den
Kaufpreis von der Steuer absetzen. Notfalls werde man dafŸr ein eigenes
Gesetz beschlie§en.
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer begrŸndet diese Vorgangsweise gegenŸber
der TT mit "RŸcksicht auf die Staatsfinanzen". Sie rechnet damit, dass
die
Erbengemeinschaft einen "Nachlass" gewŠhrt, wenn man sich rasch einigt
und
es nicht zu einer Versteigerung kommt. Die Kosten von SchŠtzgutachten,
der
Einschaltung von VersteigerungshŠusern und AnwŠlten fielen weg, die
Erben
wŸrden netto denselben Betrag bekommen ...
Laut Gehrer drŠngt die Zeit nicht extrem. Nach bestehender Vereinbarung
muss
die Regierung den neuen EigentŸmern der Bilder vorerst nur mitteilen,
dass
sie an einem Kauf interessiert ist. Dann folgen Preisverhandlungen.
Kommt es
zu keiner Einigung, gilt der Mittelwert aus den SchŠtzgutachten, die
von
drei international anerkannten Kunstexperten eingeholt werden.
Unklar ist weiterhin, ob alle fŸnf GemŠlde oder nur die "Goldene Adele"
in
…sterreich bleiben sollen. Vorerst hat die Regierung Interesse an allen
Bildern erklŠrt. Es wŠre jedoch denkbar, dass nur "Adele I" ("Die Dame
in
Gold") gekauft wird.
Gehrer erklŠrt im TT-GesprŠch auch, warum sie nie einen Vergleich mit
Maria
Altmann angestrebt hat: "Namhafte Juristen haben uns versichert, dass
die
Bilder zu Recht in šsterreichischem Besitz sind. HŠtte ich Ÿber
Ausgleichszahlungen verhandelt, hŠtte mir eine Ministeranklage gedroht,
weil
ich leichtfertig und ohne juristische BegrŸndung Steuergeld verschleudere.
Wo die EigentumsverhŠltnisse klar waren, haben wir selbstverstŠndlich
Kunstwerke im Wert von vielen Milliarden Schilling den EigentŸmern
rŸckerstattet."
Ê
22.01.2006 19:41
Suche:ÊÊÈ
ÊderStandard.at | Etat | Medien | Print Ê
22. JŠnner 2006
17:07 Ê Klimt-Bilder: Hans Dichand sind
punkto Finanzierung "HŠnde
gebunden"
Er benštige fŸr den Streit mit der WAZ mšglicherweise "gro§e Summen"
Zum Thema
derStandard.at/Kultur-Schwerpunkt zur Restitution der Klimt-GemŠlde
Ê Hans Dichand, HŠlfteeigentŸmer der
"Kronen Zeitung" und einer der
wichtigsten Klimt-Sammler …sterreichs, sieht keine Mšglichkeit, sich
in die
Finanzierung und den RŸckkauf der Klimt-Bilder einzubringen. Als Grund
dafŸr
gibt Dichand auf Anfrage der APA in einer schriftlichen Stellungnahme
den
Konflikt mit der WAZ an, die ebenfalls 50 Prozent an …sterreichs grš§ter
Tageszeitung hŠlt. Dichand benštige fŸr den Streit mit der WAZ
mšglicherweise "gro§e Summen", wie er erklŠrt.
Zur Suche nach Sponsoren fŸr die Klimt-Bilder Šu§ert sich Dichand generell
skeptisch. "Man hoffe auf Sponsoren? Darauf soll man sich nicht verlassen",
so der "Krone"-Chef. "FŸr mich zum Beispiel ist es im Moment nicht
mšglich,
mich an einer solchen Aktion zu beteiligen; wie Sie wissen, gibt es
den
Konflikt zwischen der WAZ und mir. Da ich nicht wei§, wie er ausgeht,
es
aber mšglich ist, dass sehr gro§e Summen notwendig werden kšnnten,
sind
meine HŠnde gebunden."
"Kulturelle Kraft …sterreichs"
Auch wenn Bildungsministerin Elisabeth Gehrer erklŠrt habe, dass es
fŸr
einen RŸckkauf der fŸnf Bilder keine budgetŠren Mittel gebe, glaubt
Dichand
doch, "dass man genŸgend Geld aufbringen mŸsste, um zumindest ein Bild
(die
'goldene Adele') zu kaufen". Die anderen Bilder sind nach Meinung des
"Krone"-Chefs "weniger bedeutend". Dichand abschlie§end: "Wo allerdings
die
Bilder auch landen mšgen, werden sie immer Zeugen der kulturellen Kraft
…sterreichs sein." (APA)
2006
22. JŠnner 2006
18:50 Ê Kniende Knaben warten auf RŸckgabe
Der Fall Bloch-Bauer ist noch lange nicht abgeschlossen - Palais und
zwei
Minne-Skulpturen kšnnten restituiert werden - Klimt-RŸckkauf nun bereits
konkreter
Im Oberen Belvedere sind zwei "Kniende Knaben" (um 1898/1900) von Georges
Minne ausgestellt. Die Marmor-skulpturen wurden 1942 Ÿber ein "arisiertes"
Auktionshaus erworben; sie dŸrften Ferdinand Bloch-Bauer gehšrt haben.
Von
Thomas Trenkler
Ê Der Fall Bloch-Bauer ist noch lange
nicht abgeschlossen: Es ist
anzunehmen, dass auch das Palais in der Elisabethstra§e restituiert
wird. Im
Stiegenhaus standen zwei Minne-Skulpturen. Sie dŸrften sich nun im
Belvedere
befinden. Klimt-RŸckkauf nun bereits konkreter.
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Wien - Der Gro§industrielle Ferdinand Bloch-Bauer bewohnte mit seiner
Frau
Adele, die er 1899 geheiratet hatte, ein reprŠsentatives Palais mit
der
Adresse Elisabethstra§e 18. In diesem hingen, auch Ÿber Adeles Tod
1925
hinaus, unter anderem die Bilder von Gustav-Klimt, die nun, aufgrund
einer
schiedsgerichtlichen Entscheidung, an die Erben restituiert werden.
Vom ZŸrcher Exil aus versuchte Bloch-Bauer die Liegenschaft an die Deutsche
Reichsbahn zu verkaufen. Geld bekam er aber keines: Sie war durch "die
Judenvermšgensabgabe weit Ÿberbelastet", stellte "also keinen Vermšgenswert
dar", so die Gestapo 1943, als das Palais in Besitz der Reichsbahn
Ÿberging.
Restituierung des Palais Elisabethstra§e 18
Nach dem Ende des NS-Regimes wurde die …BB EigentŸmer des Palais. Und
fŸr
viele Jahrzehnte sah der Staat keine Veranlassung, Immobilien zu
restituieren. Doch Maria Altmann forderte nicht nur die PortrŠts Adele
Bloch-Bauer I und II sowie drei Landschaften von Gustav Klimt zurŸck,
sondern auch das Palais: †ber ihren Anwalt Randol E. Schoenberg stellte
sie
beim EntschŠdigungsfonds den Antrag auf RŸckgabe. Da zu diesem Zeitpunkt
die
…BB noch nicht privatisiert waren, ist gegenwŠrtig von einer RŸckgabe
der
Immobilie auszugehen.
Im Stiegenhaus des Palais standen bis zu Hitlers Einmarsch zwei Kniende
Knaben des belgischen Bildhauers Georges Minne. Die beiden Marmorskulpturen
dŸrften als fixer Bestandteil der Einrichtung angesehen worden sein:
Sie
wurden nicht in das Inventar der Kunstwerke, im JŠnner 1939 erstellt,
aufgenommen.
Die Bilder kamen zum Gro§teil in Museen. Die umfangreiche Porzellansammlung
wurde im Juni 1941 versteigert - vom "arisierten" Auktionshaus
KŠrntnerstra§e. Einige Monate spŠter, im FrŸhjahr 1942, wurden ebendort
zwei
Kniende Knaben verŠu§ert: Die …sterreichische Galerie erwarb sie um
6000
Reichsmark. Die Skulpturen sind im Oberen Belvedere ausgestellt.
Restitutionsbeirat auch betraut mit Skulpturen des Bildhauers Georges Minne
Mit diesem Fall wurde der Restitutionsbeirat betraut. Er gab am 25.
November
2004 allerdings keine RŸckgabeempfehlung: Nach den bisherigen Ergebnissen
der Provenienzforschung kšnne nicht festgestellt werden, ob die Knienden
Knaben tatsŠchlich aus der Sammlung Bloch-Bauer stammen, da der KŸnstler
"eigenhŠndig eine gro§e Anzahl identischer Plastiken angefertigt" habe.
Und
selbst wenn sie Bloch-Bauer gehšrt haben sollten, "so wŠre es mšglich,
dass
sie von ihm bereits vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten
verŠu§ert worden sind".
Eine ErklŠrung, warum das Auktionshaus zumindest vier Jahre zuwarten
sollte,
um die Knienden Knaben mitten im Zweiten Weltkrieg zu versteigern,
wird
allerdings nicht gegeben. Zudem hatte das Auktionshaus Zugang zum Palais
in
der Elisabethstra§e. Die Indizien sprechen daher sehr wohl dafŸr, dass
es
sich bei den Knienden Knaben um Bloch-Bauer-Besitz handelt.
Der Beirat will sich aber demnŠchst noch einmal mit dem Fall auseinander
setzen. Eva Blimlinger, Forschungskoordinatorin der Historikerkommission,
meinte unlŠngst: "Hoffentlich dauert es nicht wieder sechs Jahre, bis
eine
Entscheidung getroffen wird."
Geld mit Diebsgut
AndrŽ Heller kritisierte am Sonntag in der …1-Reihe Zeitgenossen im
GesprŠch
(u. a. mit STANDARD-Kulturchef Claus Philipp) die Haltung …sterreichs
im
Fall Bloch-Bauer: "Die Republik hat Diebgut gegen Eintritt hergezeigt."
Die
Klimts wŸrden nur hergegeben, weil die Regierung dazu gezwungen sei
-
freiwillig hŠtte man das nie gemacht. "Das ist der Beweis fŸr die
šsterreichische StaatsrŠson."
Mittlerweile wurde der erste Schritt fŸr einen mšglichen RŸckkauf eines
oder
mehrerer Bilder getŠtigt. Man wolle, so Bildungsministerin Elisabeth
Gehrer,
auf ein Private Public Partnership-Modell (PPP) zurŸckgreifen. Den
Bloch-Bauer-Erben wurde bereits offiziell mitgeteilt, dass man in
Verhandlungen eintreten will. Der Preis der Bilder soll aus den
SchŠtzgutachten von drei Kunstexperten oder AuktionshŠusern ermittelt
werden. Der šffentliche Anteil werde aus der steuerlichen Absetzbarkeit
bestritten. Dadurch nehme das Finanzministerium weniger Geld ein, was
eine
Form der Zahlung sei.
Hans Dichand, HŠlfteeigentŸmer der Kronen Zeitung und einer der wichtigsten
Klimt-Sammler …sterreichs, sieht allerdings keine Mšglichkeit, sich
einzubringen. Als Grund gibt er auf APA-Anfrage den Konflikt mit der
WAZ an,
die ebenfalls 50 Prozent an …sterreichs grš§ter Tageszeitung hŠlt.
Dichand
benštige fŸr den Streit mšglicherweise "gro§e Summen", wie er erklŠrt.
(DER
STANDARD, Printausgabe vom 23.1.2006)
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