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Maria Altmann beantragte Rückgabe eines Palais

29. August 2004 | 07:25

Die in den USA lebende Maria Altmann will von der Republik Österreich nicht
nur Klimt-Gemälde zurück bekommen, sondern auch ein Palais in der Wiener
Innenstadt. Einen entsprechenden Antrag hat sie an die beim Allgemeinen
Entschädigungsfonds angesiedelte Schiedsinstanz gestellt. Am Dienstag
befasst sich der Ministerrat mit der Causa.

Heidi Glück, Sprecherin von Bundeskanzler Schüssel (V) betonte auf
APA-Anfrage, am Dienstag werde es um eine Stellungnahme der Regierung gehen,
die dann an die Schiedsinstanz übermittelt wird. Inhaltlich wollte Glück
unter Verweis auf das laufende Verfahren keine Auskunft geben. Auch im
Entschädigungsfonds hieß es, man könne den Fall derzeit nicht kommentieren.

Das von Altmann nun rückgeforderte Palais findet sich in der Elisabethstraße
18 im ersten Wiener Gemeindebezirk. Die Immobilie gelangte 1919 in den
Besitz der Familie. In der NS-Zeit wurde das Gebäude von der Reichsbahn
gekauft. Seit 1945 nutzen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) als
Rechtsnachfolger der Reichsbahn das Palais.

Die Schiedinstanz prüft Anträge auf Rückgabe in der NS-Zeit "arisierter"
Liegenschaften und Immobilien, die sich heute im Besitz der Bundes befinden
und gibt dann eine Empfehlung für oder gegen eine Rückgabe ab. Die Instanz
entschied bisher in drei Fällen negativ, in einem positiv.

Bereits seit mehreren Jahren prozessiert Maria Altmann, die weit über
80-jährige Nichte von Adele und Ferdinand Bloch-Bauer gegen die Republik um
die Rückgabe von sechs Klimt-Bildern aus dem früheren Besitz der Familie
Bloch-Bauer.

© SN/APA.